In einer Sekunde von 0 auf 100 (Ruhr-Nachrichten/Sportteil)
Lüner Norbert Kuno und sein Dragster
Hockenheim/Lünen. So richtige Ferien hat es bei den Kunos schon lange nicht mehr gegeben. “Und dabei braucht man eigentlich nach jedem Rennen Urlaub”, schmunzelt Norbert Kuno, der schnellste Mann des Ruhrgebiets.Trotzdem hat die ureigene Faszination, die vom Drag-Racing-Sport ausgeht, den Lüner und seine Familie wie Freunde fest im Griff. Da war der Saisonhöhepunkt in Hockenheim, zu dem Deutschlands Beschleunigungs-Guru Rico Anthes seit 18 Jahren die europäische Drag-Gilde bestellt, natürlich Pflichtprogramm.
Stopp im Halbfinale
Dass es mit dem Europameistertitel 2003 nichts mehr werden kann, ist da völlig gleich. Nach Hockenheim - Kuno schaffte es mit seinem Dodge Avenger bis ins Halbfinale - und vor dem Finale im englischen Santa Pod liegt der Diplom-Ingenieur im Mittelfeld der Klasse, die von Briten und Schweizern dominiert wird.
Immerhin war 2003 für Kuno ein Rekordjahr. Als erster Deutscher überhaupt knackte er über die exakt 402,33 Meter die Sieben-Sekunden-Marke in der Pro-Modified-Kategorie. Zunächst beim Auftakt in England (6,991), dann auf dem Dragstrip des schwedischen Mantorp (6,930). “Damit hatten wir unser Saisonziel schon früh erreicht”, sagt Kuno, der sich mit seiner vierköpfigen Mechanikercrew seither daran macht, durch technische Handgriffe und Finesse noch mehr aus dem 8600 ccm großen und 2200 PS starken V8-Motor herauszuholen. Denn die 6,9 ist für Kuno nur eine Etappe.
Dass da auch ständig Reisen ins Dragsport-Mutterland USA nötig sind, liegt in der Natur der Sache. Die besten Teile gibt´s nur dort, “da gehen wir drüben vor Saisonstart immer richtig shoppen”, grinst der Lüner. Nicht nur das: Mit Lucas Oil hat sich Kuno in Amerika sogar den dortigen Marktführer als Hauptsponsor an Land gezogen - ein Umstand, auf den die meisten Kollegen nur neidvoll schauen können in diesem Sport, in dem man hierzulande eigentlich keine müde Mark verdienen kann.
Doch wer mit die Virus infiziert ist, der lässt nicht mehr los. Auf das Gefühl, sich in einer Sekunde von 0 auf 100 zu katapultieren, wird Kuno nicht verzichten: “Nächstes Jahr”, verspricht er, “wollen wir um den EM-Titel mitfahren!” Die Ziele gehen einem in diesem Sport halt nie aus.
Quelle: Ruhr Nachrichten / 30.08.2003
Bericht: Lutz Hackmann
Hockenheim/Lünen. So richtige Ferien hat es bei den Kunos schon lange nicht mehr gegeben. “Und dabei braucht man eigentlich nach jedem Rennen Urlaub”, schmunzelt Norbert Kuno, der schnellste Mann des Ruhrgebiets.Trotzdem hat die ureigene Faszination, die vom Drag-Racing-Sport ausgeht, den Lüner und seine Familie wie Freunde fest im Griff. Da war der Saisonhöhepunkt in Hockenheim, zu dem Deutschlands Beschleunigungs-Guru Rico Anthes seit 18 Jahren die europäische Drag-Gilde bestellt, natürlich Pflichtprogramm.
Stopp im Halbfinale
Dass es mit dem Europameistertitel 2003 nichts mehr werden kann, ist da völlig gleich. Nach Hockenheim - Kuno schaffte es mit seinem Dodge Avenger bis ins Halbfinale - und vor dem Finale im englischen Santa Pod liegt der Diplom-Ingenieur im Mittelfeld der Klasse, die von Briten und Schweizern dominiert wird.
Immerhin war 2003 für Kuno ein Rekordjahr. Als erster Deutscher überhaupt knackte er über die exakt 402,33 Meter die Sieben-Sekunden-Marke in der Pro-Modified-Kategorie. Zunächst beim Auftakt in England (6,991), dann auf dem Dragstrip des schwedischen Mantorp (6,930). “Damit hatten wir unser Saisonziel schon früh erreicht”, sagt Kuno, der sich mit seiner vierköpfigen Mechanikercrew seither daran macht, durch technische Handgriffe und Finesse noch mehr aus dem 8600 ccm großen und 2200 PS starken V8-Motor herauszuholen. Denn die 6,9 ist für Kuno nur eine Etappe.
Dass da auch ständig Reisen ins Dragsport-Mutterland USA nötig sind, liegt in der Natur der Sache. Die besten Teile gibt´s nur dort, “da gehen wir drüben vor Saisonstart immer richtig shoppen”, grinst der Lüner. Nicht nur das: Mit Lucas Oil hat sich Kuno in Amerika sogar den dortigen Marktführer als Hauptsponsor an Land gezogen - ein Umstand, auf den die meisten Kollegen nur neidvoll schauen können in diesem Sport, in dem man hierzulande eigentlich keine müde Mark verdienen kann.
Doch wer mit die Virus infiziert ist, der lässt nicht mehr los. Auf das Gefühl, sich in einer Sekunde von 0 auf 100 zu katapultieren, wird Kuno nicht verzichten: “Nächstes Jahr”, verspricht er, “wollen wir um den EM-Titel mitfahren!” Die Ziele gehen einem in diesem Sport halt nie aus.
Quelle: Ruhr Nachrichten / 30.08.2003
Bericht: Lutz Hackmann
Stand 30.08.03